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Merkblatt Kreuzbanderhaltende Operation -

dynamisch intraligamentäre Stabilisation (Ligamys - das Wichtigste in Kürze)

Definition Kreuzbandnaht mittels Ligamys nach Kreuzbandriss:

Das Kreuzband ist ein Band, dass zum einen die Stabilität des Kniegelenks unterstützt, zum anderen durch eingebaute Rezeptoren die muskuläre Führung des Kniegelenks steuert. Nach Riss verliert das Kniegelenk teilweise diese Steuerung. Durch dem Ersatz des Kreuzbandes wird zwar die mechanische Stabiliät wiederhergestellt, aber nicht die "Steuerungsfunktion" des Kreuzbandes. Die transplantierte Sehne ist de facto "tot" und hat keine Sensibilität mehr.  Deshalb bleibt oft eine gewisse Unsicherheit und eine erhöhte Wiederverletzungsgefahr bestehen.

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Mit der dynamisch intraligamentären Stabilisation wird das Kreuzband erhalten und zum Zusammenwachsen gebracht. Ziel ist es somit die Sensibilität des Bandes zu erhalten und somit die muskuläre Steuerung des Knies wiederherzustellen.

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Zielgruppe der Ligamys Technik nach Kreuzbandriss:

Geeignete Patienten sind:

  • keine Instabilität auf der Gegenseite

  • junge Patienten

  • frischer Riss (weniger als 3 Wochen alt)

  • Riss im oberen Drittel des Bandes (ca. 70 %)

  • klarer Sportanspruch

  • Meniskusriss, der sowieso genäht werden muss

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Operative Schritte der Ligamys technik nach Kreuzbandriss:
  • anatomische Reposition und Naht des Bandes (mov 1)

  • Stabilisation des Kniegelenks mittels Ligamys (dynamisch intraligamentäre Stabilisation) (mov 2)

  • Microfracturing femorale Abriss-Stelle (Stammzellen, Wachstumsfaktoren) (mov 2)

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Erfahrung der Ligamys Technik nach Kreuzbanriss:

Die dynamisch intraligamentäre Stabilisation wurde von Prof. Stefan Eggli, Orthopädie Sonnenhof in Bern/Schweiz entwickelt und 2013 erstmalig publiziert. In der Folge wurden in Europa über 4000 Patienten mit diesem neuen Verfahren operiert. Die Erfolgschancen liegen aktuell über 80 %, dass damit das eigene Kreuzband erhalten werden kann.

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Vorteile der Ligamys Technik nach Kreuzbandriss:
  • schnelle Versorgung und Rehabilitation

  • hohe Rate den Meniscus zu erhalten

  • bei Heilung praktisch gleiche Sportfähigkeit

  • hohe Patientenzufriedenheit

  • eigenes Band mit erhaltener Durchblutung und Sensibilität (Propriozeption)

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Nachteile der Ligamys Technik nach Kreuzbandriss:
  • muss innerhalb von 3 Wochen operiert werden

  • tendentiell höhere Revisionsrate

  • oft Implantatentfernung notwendig (ambulant in Lokalanästhesie)

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Achtung: Nach einer dynamisch intraligamentärer Stabilisation kann immer noch eine konventionelle Kreuzbandplastik durchgeführt werden - alle Sehnen bleiben erhalten

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Literatur der Ligamys Technik nach Kreuzbandriss

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Five year results of the first ten ACL patients treated with dynamic intraligamentary stabilisation.

Eggli S, Röder C, Perler G, Henle P.

BMC Musculoskelet Disord. 2016 Feb 27;17:105. doi: 10.1186/s12891-016-0961-7.

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Dynamic Intraligamentary Stabilization (DIS) for treatment of acute anterior cruciate ligament ruptures: case series experience of the first three years.

Henle P, Röder C, Perler G, Heitkemper S, Eggli S.

BMC Musculoskelet Disord. 2015 Feb 13;16:27. doi: 10.1186/s12891-015-0484-7.

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Dynamic intraligamentary stabilization: novel technique for preserving the ruptured ACL.

Eggli S, Kohlhof H, Zumstein M, Henle P, Hartel M, Evangelopoulos DS, Bonel H, Kohl S.

Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2015 Apr;23(4):1215-21. doi: 10.1007/s00167-014-2949-x. Epub 2014 Mar 21.

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mov 1:Naht des gerissenen Kreuzbandes und Reposition
mov 2: Stabilisation des Kniegelenks mittels Ligamys und Microfracturing
geheiltes vorderes Kreuzbandes 4 Monate postoperativ
Operationstechnik dynamisch intraartikuläre Stabilisation
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